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15. Juni 2009
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Zukunft Bahnhof Bern – nächste Schritte aufgegleist

Ein Gutachten der ETH Zürich kommt zum Schluss, dass der vorgeschlagene Lösungsansatz zum Ausbau des Berner Bahnhofs grundsätzlich richtig ist. Die Experten weisen auch darauf hin, dass noch Optimierungspotenzial besteht, das es im Rahmen der nächsten Planungsphase auszuloten gilt. Das Projekt ZBB wird weitergeführt und die Anregungen der Experten in die anstehenden Arbeiten einbezogen.

Ein neuer Tiefbahnhof als Ersatz für dieüberlastete RBS-Anlage, ein neuer Westzugang und eine verbreiterte Hauptpassage. Dies sind die Hauptbestandteile eines Gesamtkonzepts, mit dem Kanton und Stadt Bern zusammen mit den Transportunternehmen bis 2030 dafür sorgen wollen, dass Berns Bahnhof den künftigen Anforderungen gewachsen ist und für Fahrgäste und Passanten attraktiv bleibt. Für die Zeit nach 2030 ist in diesem Gesamtkonzept ausserdem ein unterirdischer Tiefbahnhof für die normalspurigen S-Bahnen enthalten

Der Bahnhof Bern, mit täglich mehr als 150'000 Passagieren der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz, stösst zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen. Besonders prekär ist die Situation im RBS-Kopfbahnhof, zunehmend schwieriger aber auch die Situation in der Perronunterführung SBB während der Hauptverkehrszeit am Morgen und am Abend.

Prüfung von unabhängiger Seite
Im vergangenen Herbst haben die Verantwortlichen derÖffentlichkeit das Gesamtkonzept unter dem Namen„Zukunft Bahnhof Bern“ (ZBB) vorgestellt. Um die nächsten Planungsschritte für das Jahrhundertprojekt abzusichern, hatten die beteiligten Partner bereits früher beschlossen, ZBB von unabhängiger Seite prüfen zu lassen. Sie beauftragten die ETH Zürich, ein wissenschaftliches Gutachten auszuarbeiten, das die städtebaulichen, verkehrsplanerischen und technischen Aspekte des aktuellen Projektes durchleuchtet.

Empfehlungen der Gutachter
Das Expertenteam um Prof. Ulrich Weidmann kommt in seinem Bericht jetzt zum Schluss, dass der vorgeschlagene Lösungsansatz von ZBB im Grundsatz richtig ist. Das Gutachten bestätigt die heutige Lage des Bahnhofs und der bestehenden Zufahrtsstrecken. Es anerkennt die Notwendigkeit eines Ausbaus des Bahnhofs Bern, insbesondere auch den dringenden Handlungsbedarf im RBS-Bahnhof. Die Experten der ETH sind der Meinung, dass die vorgeschlagene Lösung ZBB technisch machbar und betrieblich zweckmässig sei. Positiv erwähnt wird auch die städtebauliche Eingliederung der Elemente sowie die Möglichkeit, die Ausbauten Schritt um Schritt zu erweitern. Die Kapazitätsengpässe im Normalspurbereich der S-Bahn seien längerfristig nur durch einen Tiefbahnhof und entsprechend ausgebaute Publikumsanlagen zu lösen.

Die Gutachter empfehlen aber auch, die Varianten für einen neuen oder ausgebauten RBS-Tiefbahnhof nochmals vertiefter abzuklären und hinsichtlich eines optimierten Kosten-Nutzen-Verhältnisses zu untersuchen. Auch wird angeregt, die zugrunde gelegten Nachfrageprognosen zu verfeinern.

Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer zeigte sich befriedigtüber die Ergebnisse des Gutachtens:„Das Gutachten bestätigt klar den Handlungsbedarf im Bahnhof Bern.“ Selbstverständlich enthalte es aber auch kritische Anregungen, die man im Lauf der weiteren Planung aufnehmen werde. Sie wies mit Nachdruck darauf hin, dass es keine Alternative zu ZBB gebe. Letztlich stünde der Standort und das Entwicklungspotenzial von Bern auf dem Spiel.

Die nächsten Schritte

Das Leitorgan„Zukunft Bahnhof Bern“ hat vom Gutachten Kenntnis genommen und die nächsten Schritte eingeleitet:

  • Die Projektierung wird weitergeführt und optimiert. Gestützt auf die Empfehlungen der Gutachter werden insbesondere folgende Arbeiten an die Hand genommen:
  • Aktualisierung der NachfrageprognosenAls Basis für die weiteren Planungsarbeiten sollen die Prognosen zum zukünftigen Passagieraufkommen– unter Anwendung des neuen Gesamtverkehrsmodells des Kantons Bern– aktualisiert werden.


•   Grünes Licht für Vorprojekte und VariantenabklärungenDer Kanton nimmt zusammen mit SBB und RBS die Vorprojekte für die Publikumsanlagen SBB einerseits und den Tiefbahnhof RBS andererseits an die Hand. Dem im Projekt ZBB vorgeschlagenen Tiefbahnhof RBS in Ost-West-Lage sollen dabei zwei Varianten gegenübergestellt werden: Eine Variante mit seitlicher Erweiterung des bestehenden RBS-Kopfbahnhofs, die andere mit einer unterirdischen Verlängerung des RBS-Bahnhofs bis unter den„Loeb-Egge“. Parallel dazu wollen die ZBB-Partner Varianten evaluieren, die den RBS-Bahnhof entlasten könnten: So soll beispielsweise eine Studie die Vor- und Nachteile eines Umspurens der Linie S8 zwischen Solothurn und Zollikofen auf Normalspur und die Umstellung der S9 Unterzollikofen– Bern auf Bus- oder Trambetrieb aufzeigen.

•   Kurzfristige Massnahmen beim RBSErgänzend zu den Variantenabklärungen werden die bereits laufenden Planungen weiter verfolgt, welche dazu beitragen, den bestehenden RBS-Bahnhof funktionstüchtig zu halten. Bereits in den vergangenen Jahren hat der RBS bekanntlich Vorkehren getroffen, um die Zugänge und Warteflächen des bestehenden Bahnhofs im Sinne einerÜbergangslösung zu vergrössern.

Finanzierungslösungen abklären

Auf politischer Ebene wird es in der nächsten Phase darum gehen, die Finanzierung des Bauvorhabens sicherzustellen. Klar ist, dass eine Realisierung nur mit namhafter Beteiligung des Bundes möglich sein wird.

Mediendokumentation

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